Trigger Warnung: Der folgende Inhalt enthält Erzählungen von extremen Stimmungsschwankungen, Manien, traumatischen Erlebnissen (Tod und Krankheit von geliebten Menschen), Suizidgedanken.
Diese Themen könnten belastend sein und könnten bei manchen Personen unangenehme Gefühle oder Erinnerungen hervorrufen. Bitte nehme dir die Zeit, zu überlegen, ob du dich darauf einlassen möchtest, und suche gegebenenfalls Unterstützung, wenn du dich damit unwohl fühlst.
Ich bin 22 Jahre alt und stelle mir inzwischen die Frage, ob ich wirklich noch als Studentin zu bezeichnen bin. Denn seit etwa zwei Semestern habe ich meine Studienaktivitäten eingestellt. Mein Leben nahm eine drastische Wendung, als die Diagnose einer Bipolaren Störung erhielt. Das war der Moment, in dem meine Welt zu einem wahren Gefühlskarussell wurde – wer hätte das gedacht, wenn man bedenkt, dass meine Diagnose bereits einen Hinweis darauf gibt?
Der enorme Druck, den wir uns an der Hochschule gegenseitig auferlegen, verstärkte nur meine inneren Konflikte. Im Rückblick frage ich mich: Was bringt es schon, eine gute Note zu erhalten, wenn man sich innerlich miserabel fühlt? Doch genau das war mein Zustand.
Ich setzte mich selbst so sehr unter Druck, dass es einfach zu viel wurde. Der Tod meines Vaters, als ich zehn Jahre alt war, und die Diagnose eines Hirntumors bei meiner Mutter während meines letzten Semesters, stürzten mich in eine Achterbahn der Emotionen. Es hat meine Psyche verrückt gemacht. Es ging von Panikattacken zu alles ist so großartig, zu ich will mich umbringen – diese starken Stimmungsschwankungen raubten mir den letzten Nerv.
Die Ärzte sind bis heute unsicher über meine genaue Diagnose. Einige sprechen von bipolarer Störung, andere von einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die Suche nach der richtigen Diagnose und Medikation gestaltet sich als wahrer Hindernislauf. Ein Aufenthalt in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung sowie in einer psychosomatischen Klinik brachte mir kaum Erleichterung. Jetzt stehe ich kurz vor meinem Eintritt in eine teilstationäre Tagesklinik, aber der Weg zur Genesung ist steinig. Jeder Arzt hat eine andere Meinung, was meine Genesung erschwert.
Trotz Therapie und Medikation fühle ich mich überfordert und nicht in der Lage, mein Studium fortzusetzen. Die jungen Gesichter der Studenten um mich herum verstärken dieses Gefühl der Isolation nur noch mehr.
Doch ich weiß, dass ich die Unterstützung meiner Familie und Freunde sowie professionelle Hilfe habe. Mein Fokus liegt jetzt darauf, mich selbst zu heilen und zu verstehen, bevor ich meinen Weg zurück an die Hochschule finde.
„Es hat meine Psyche verrückt gemacht. Es ging von Panikattacken zu alles ist so großartig, zu ich will mich umbringen.“