Depression

„Du bist nicht allein! Es gibt so viele Menschen, die mit dir im selben Boot sitzen!“

Ich bin 28 Jahre alt und studiere Audiovisuelle Medien im Bachelor an der Hochschule der Medien. Zusätzlich arbeite ich noch als Werkstudentin. Nachdem ich die Diagnose Depression bekommen habe, habe ich mich zwar erleichtert gefühlt, aber auch ängstlich (vorallem aber erleichtert, da mir dann da geholfen werden konnte).

Ich habe bereits seit der Jugend Depressionen, die durch negative Umstände wie Druck, zwischenmenschliche Probleme, Stress, o.ä. ausgelöst werden. Das begleitet mich auch nun schon seit sehr vielen Jahren und ist zwar etwas mit dem man arbeiten kann, aber eine Krankheit wegen der man sich auch oft ohnmächtig und machtlos fühlt. Ich plane wieder eine Therapie anzufangen, auch weil seit meiner letzten Diagnose zehn Jahre vergangen sind. Aber es ist oftmals unfassbar schwer den Schritt zu machen, sich Hilfe zu suchen.

Ich finde, dass zum Glück in den letzten Jahren ein Umdenken in Bezug auf psychische Krankheiten stattgefunden hat. Man wird heutzutage oft dazu ermutigt sich Hilfe und Unterstützung zu suchen und auch bereits dann, wenn man sich nur Unwohl fühlt und (noch) in keiner psychische Extremsituation ist. Stigmata existieren nach wie vor, aber ich persönlich stehe darüber und versuche eher aufkärend zu arbeiten, damit auch weiterhin mehr Leute verstehen, dass das vollkommen normal ist. Trotz alldem haben Depressionspatienten oft Probleme in extremen Phasen der Depression ihren Alltag zu bewältigen und ich wünsche mir in solchen Situationen vom Umfeld, aber auch von Arbeitgebern oder Bildungsinstituten mehr Verständnis. Menschen sind keine Maschinen.

Ich habe vor einigen Jahren eine Person durch Depressionen verloren und möchte, dass niemals jemand, der mir nahe steht, das Gefühl hat, alleine mit diesen furchtbaren Gedanken zu sein. Generell ist das Thema wichtig weil wir durch mehr Transparenz auch bessere Mitmenschen füreinander sein können. Und wenn auch nur ein Teil der Leute mir mit solchen Einstellungen begegnen, hilft mir das schon sehr. Man sollte auch nicht erst bis kurz vor dem Kollaps warten, um etwas zu tun. Selbst wenn man sich keinen Therapieplatz suchen kann oder möchte, kann man zumindest kommunizieren. Man sollte selbst reflektieren und sich nicht selbst belügen, was die eigene mentale Gesundheit angeht, denn so wird es nicht besser.

Du bist nicht allein! Es gibt so viele Menschen, die mit dir im selben Boot sitzen!