Was ist eine Depression?
Charakteristich für eine Depression sind drei Hauptsymptome:
- gedrückte Stimmung
- Verlust von Interesse und Freude
- Antriebsminderung
Die gedrückte Stimmung ändert sich von Tag zu Tag kaum. Auch positive Erlebnisse beeinflussen die Stimmung nur wenig. Es gibt keine emotionale „Berg- und Talfahrt“ mehr, sondern nur ein niedergeschlagenes, anhaltendes Tief.
Der Verlust von Freude und Interesse bedeutet, dass Ereignisse, die normalerweise die Stimmung gehoben hätten (ein Geburtstagsfest, ein Kinobesuch, das Anhören von Lieblingsmusik, der Besuch bei Freund*innen etc.) nunmehr lediglich „hingenommen“ werden. Dinge oder Aktivitäten, die die Betroffenen normalerweise interessiert haben, lassen sie nun gleichgültig. Angebote von Angehörigen oder Bekannten, etwas Schönes zu unternehmen, werden nunmehr ausgeschlagen.
Der Antrieb ist meist vermindert, das heißt, es fällt Betroffenen sehr schwer, sich zu Aktivitäten aufzuraffen und Handlungen zu beginnen oder zu beenden. Manchmal kommt es auch zu einer unangenehmen Steigerung des Antriebes mit ausgeprägter innerer Unruhe. Beispielsweise fällt es den Betroffenen dann schwer, an einem Ort sitzen zu bleiben, sie stehen ständig auf und laufen ruhelos durch ihre Wohnung. (Patienten: Psychische Störungen: Depressionen: Erklärung | IVAH – Institut für Verhaltenstherapie-Ausbildung Hamburg, o. D.)
Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Insgesamt sind 8,2 %, d. h. 5,3 Mio. der erwachsenen Deutschen (18 – 79 Jahre) im Laufe eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt (Jacobi et al., 2016).
Welche Arten von Depressionen gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von depressiven Störungen. Die Symptome reichen dabei von relativ schwach (aber dennoch körperlich einschränkend) bis sehr schwer. Es ist daher hilfreich, die unterschiedlichen Störungen und deren spezifische Symptome zu kennen (Arten von Depressionen – Seelische Gesundheit, 2016):
- Unipolare Depression: Dies ist die häufigste Form der Depression. Über mindestens zwei Wochen bestehen hier die Symptome typischer Anzeichen einer Depression wie Nidergeschlagenheit, Erschöpfung, Freud- und Antriebslosigkeit. Auch Symptome wie Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit sowie Schlafstörungen können auftreten. Je nachdem, wie viele Symptome auftreten und wie stark sie sind, unterscheidet man zwischen einer leichten, mittleren und schweren Depression. Manchmal bleibt es bei einer depressiven Episode. Tritt sie wiederholt auf, spricht man von einer wiederkehrenden (rezidivierenden) Depression.
- Chronische Depression: hier begleiten die depressiven Beschwerden die Person länger als zwei Jahre. Die Syptomatik kann dann auch dauerhaft so stark sein wie in einer depressiven Episode. Dies ist eine besondere Belastung für die betroffenen, da es keine „ruhigen“ Phasen gibt in denen die Symptome abklingen. Eine chronische Depression wird auch „persistierende depressive Störung“ genannt.
- Saisonal bedingte Depression: Einige Personen entwickeln in den Herbst- und Wintermonaten eine sogennante „Winterdepression“ aufgrund des Lichtmangels. Diese Form der Depression verschwindet aber meist wieder im Frühling.
- Wochenbett oder Postnatale Depression: Trotz der großen Freude über das neugeborene Kind, entwickeln viele Frauen nach der Geburt Stimmungschwankungen und extreme Niedergeschlagenheit. Dies geht meist so weit, dass sie sich nicht um ihr Kind kümmern können und dringend Unterstützung brauchen. Oft stoßen sie aber auch auf Unverständnis gegenüber der Familie und Freunden, da sie sich ja freuen sollten und entwickeln somit starke Schuldgefühle.
- Bipolare Störung: auch manisch-depressive Erkrankung genannt. Menschen mit bipolarer Störung erleben oft häufige Stimmungswechsel extremer Gefühle. In der depressiven Phase erleben sie extreme Niedergeschlagenheit, während sie in der manischen Phase in einer Hochstimmung sind. In dieser Phase der Hochstimmung erleben die Betroffenen oft einen Realitätsverlust und halluzinieren. Sie können in dieser Phase sehr schnell in extreme Schwierigkeiten geraten.
- Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS): Manche Frauen erleben in der zweiten Hälfte ihres Zyklus depressive Symptome, die mit Beginn ihrer Periode wieder nachlassen. Dies äußert sich in starken Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Impulsivität sowie Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Häufig leiden sie zudem unter Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Zusätzlich können prämenstruelle Beschwerden wie Bauchkrämpfe oder Spannungsgefühle in der Brust auftreten.
(gesundheitsinformation.de, o. D.)
Was ist die Ursache für eine Depression? Kann eine Depression geheilt werden?
Depressionen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:
Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorgeschichte von Depressionen kann das Risiko erhöhen, dass eine Person selbst an Depressionen erkrankt.
Neurochemische Ungleichgewichte: Veränderungen im Gehirnchemie, insbesondere im Zusammenhang mit Serotonin, Dopamin und Noradrenalin, können zur Entstehung von Depressionen beitragen.
Lebensereignisse und Stress: Belastende Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, Trauma, berufliche oder finanzielle Probleme können Depressionen auslösen oder verschlimmern.
Medizinische Probleme: Bestimmte medizinische Erkrankungen wie Schilddrüsenprobleme, neurologische Erkrankungen oder chronische Schmerzen können Depressionen begünstigen.
Persönliche Faktoren: Persönlichkeitsmerkmale wie geringes Selbstwertgefühl, Perfektionismus oder übermäßige Selbstkritik können das Risiko für Depressionen erhöhen.
Umweltfaktoren: Belastende Umweltbedingungen wie Armut, soziale Isolation oder Diskriminierung können das Risiko für Depressionen erhöhen.
Es ist wichtig anzumerken, dass Depressionen oft durch eine Kombination dieser Faktoren verursacht werden und dass die individuellen Ursachen von Person zu Person variieren können.
(Depressionen » Symptome, Ursachen, Diagnostik. Therapie » Ursachen », o. D.)
Quellenangaben
Patienten: Psychische Störungen: Depressionen: Erklärung | IVAH – Institut für Verhaltenstherapie-Ausbildung Hamburg. (o. D.). https://www.ivah.de/patienten-psychische-stoerungen-depression-erklaerung.html
Arten von Depressionen – seelische Gesundheit. (2016, 21. Juni). Seelische Gesundheit. https://psychische-hilfe.wien.gv.at/fakten/depressionen/arten-von-depressionen/
gesundheitsinformation.de. (o. D.). Formen der Depression | gesundheitsinformation.de. https://www.gesundheitsinformation.de/formen-der-depression.html
Jacobi et al. (2016). Erratum zu: Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland und ihr ZUsatzmodul „Psychische Gesundheit“ (DEGS1-MH). Nervenarzt, 87,88-90.
Depressionen » Symptome, Ursachen, Diagnostik. therapie » Ursachen ». (o. D.). https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/depressionen/ursachen/